Cappeler Dorffest

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Frieda, die Bartagame

Thema in hr4 – Bunt gemischt | 12.06.2014, 15:15 Uhr

Frieda ist eine handzahme Bartagame. Zur Zeit sitzt die schuppige Exotin im Marburger Tierheim. Jetzt sucht sie ein neues Zuhause bei echten Liebhabern.

Nichts zum Kuscheln

de.hr.cms.servlet40 Grad Hitze, die Sonne brennt, eine wüste Landschaft, nur ein paar Felsen und Steine und vielleicht ein paar Büsche. Das ist es, wo Frieda sich am wohlsten fühlt. Denn Frieda ist eine sogenannte Bartagame. Eine Echsenart, erzählt Valery Dollerschell, Tierpflegerin im Tierheim Marburg: „Bartagamen sind nichts zum Kuscheln, die sind vor allem was zum Anschauen. Die brauchen ihr Terrarium. Das sollte ausreichend groß und schön eingerichtet sein. Gestreichelt werden wollen die nicht unbedingt. Die sind zwar handzahm aber sie brauchen das nicht.“

Frieda ist handzahm

Handzahm heißt, dass Frieda sich auch schon mal für eine kurze Zeit auf die Hand nehmen lässt. Kurz, damit sie nicht auskühlt, denn Bartagamen sind ja wechselwarme Tiere. Aber vorsicht: Nähert sich der Finger dem Maul könnte das Reptilchen meinen, es gibt was zu futtern: „Die können schon beißen, gerade wenn sie nicht so zahm sind und das nicht so kennen. Das tut auch weh. Aber die wenigsten beißen direkt.“

Liebhaber gesucht

Frieda ist eben wirklich was für Liebhaber und für Menschen, die lieber gucken als anfassen. Deshalb sucht das Marburger Tierheim auch jemanden mit Erfahrung: „Wir suchen jemanden, der sich bewusst ist, was er sich für ein Tier anschafft, dass sie nicht wieder im Wald landet. Frieda sollte ein richtig schönes, großes Terrarium haben, wo sie sich auch schön verstecken kann, gut sonnen, bisschen klettern. Der zukünftige Besitzer sollte sich eben auch bewusst ist, dass die lebendes Futter bekommt. Dass er sich nicht davor ekelt. Denn das ist oft das Problem. Die Heimchen finden auch gerne mal eine Lücke. Wenn das Terrarium nicht komplett abgeschlossen ist, dann sind die im Zimmer, darüber muss man sich auch im Klaren sein.“

Vermittlung in eine Gruppe ist optimal

Frieda findet ihr Terrarium dann schön, wenn es eine Wärmelampe oder UV-Lampe hat. Dadurch wird die Sonnenstrahlung simuliert. Außerdem braucht sie Sand, Steine und in einer Ecke Kokosstreu. Die lässt sich schön befeuchten und ist praktisch, weil die Feuchtigkeit langsam wieder an die Umgebung und an Frieda abgegeben wird. Eins fehlt dann noch, um Friedas Glück perfekt zu machen: „Wir möchten sie in eine Gruppe vermitteln. Das ist natürlich besser für das Tier, wenn sie nicht alleine sind und sich gegenseitig auch ein bisschen beschäftigen können. Ein Männchen und mehrere Weibchen ist das optimale. Denn wenn mehrere Männchen drin sind, gibt es oft Rangordnungskämpfe oder Kämpfe um die Weibchen und da verletzen sich die Tiere ziemlich stark.“

Informationen von Jürgen Fleger.

Quelle: www.hr-online.de (klick)

„Was macht eigentlich Bello…?“

Das Besucher-Team des Tierheims Cappel schaut nach seinen ehemaligen Schützlingen

Besucherteam__6_Dem Tierheim Cappel in Marburg liegt das Wohl seiner Schützlinge auch nach der Vermittlung am Herzen.
Aus diesem Grund möchten wir, so Geschäftsführer und Tierheimleiter Robert Neureuther, unsere ehemaligen Tiere einige Zeit nach der Vermittlung in ihrem neuen Zuhause besuchen um zu sehen, wie die Eingewöhnungsphase gelaufen ist. Auch von dem Tierschutzgedanken her besteht ein starkes Interesse daran, wie sich der ehemalige Bewohner bei „Herrchen oder Frauchen“ einlebt hat. In vielen Tierschutzorganisationen werden daher diese sogenannten Vor- bzw. Nachkontrollen durchgeführt.

Da dies das Tierheim-Team neben seinen vielfältigen alltäglichen Aufgaben nur selten schafft, gibt es seit knapp einem Jahr das „Besucher-Team“. Das besteht aus einer noch kleinen Gruppe von freiwilligen Helferinnen und Helfern, die je nach der zeitlichen Möglichkeit des Einzelnen Kontakt mit den neuen Familien der vermittelten Tiere aufnehmen, die Besuche durchführen und danach jeweils ein Besucher-Protokoll für das Tierheim anfertigen.

„Es ist immer wieder sehr aufbauend, wenn wir die Berichte zu unseren ehemaligen Schützlingen bekommen“ sagt Robert Neureuther. „Bei der Vermittlung legen wir viel Wert darauf, das jeweils passende Tier für die Wünsche und die Lebensweise von Interessenten zu finden.

Durch die Besuche sehe man in den allermeisten Fällen, dass die neue Kombination Mensch – Tier sich als Familieneinheit gut zusammengefunden habe. Und das freue das Tierheim-Team nicht nur für den unproblematischen Normalfall, sondern besonders auch für ehemalige ´Sorgenkinder´, wenn sich z.B. die Halter auf eine überängstliche Katze oder einen schwierigen Hund eingelassen haben.

Das Tierheim würde sich wünschen, dass jedes vermittelte Tier in seinem neuen Zuhause besucht werden kann. „Nun ja, angesichts der guten Vermittlungsrate des Tierheims sind wir von unserer personellen Situation von diesem Ziel wohl noch ein gutes Stück entfernt“ lacht die ehrenamtliche Koordinatorin des Besucher-Teams Nicole Rössel, die seit Mitte 2010 auf Anfrage von verschiedenen Tierschutzorganisationen Vor- und Nachkontrollen für Hunde durch führt. „Um dem zumindest näher zu kommen, würden wir uns über Zuwachs in unserem Team freuen – gerne auch für die über Marburg hinaus gehenden Regionen wie z.B. Biedenkopf oder Wetter!“

Gesucht werden
daher weitere freiwillige Helfer, die neben einem gewissen Grundwissen über die jeweilige Tierart auch Zuverlässigkeit, Feingefühl und Spaß an Kommunikation mitbringen und über einen eigenen PKW verfügen, um die Besuchsorte erreichen zu können.
Interessenten erhalten eine Schulung und bekommen dann nach Bedarf Aufträge für Besuche, die sie in Eigenregie organisieren. Zuvor führen die frisch gebackenen Besucherteam-Mitglieder mindestens einen Besuch zusammen mit einem erfahrenen Team-Mitglied durch. Jedes Mitglied legt nach seinen individuellen Möglichkeiten die Tierart, das Gebiet und die Anzahl der Aufträge fest und kann natürlich bei Fragen oder Problemen auf den Austausch im Besucher-Team bzw. mit den Tierheim-Mitarbeitern/innen zählen, betont Frau Rössel. So könne man diese immer wieder spannende Tierschutz-Arbeit auch gut neben z.B. seiner eigentlichen Vollzeitarbeit machen.


Weitere Informationen zum Besucher-Team oder anderen Möglichkeiten, sich ehrenamtlich im Tierheim zu engagieren erhalten Sie unter https://tierheim-marburg.de/wie-kann-ich-helfen/ bzw. Email tierheim@marburg.de bzw. Telefon 06421-46792


Text: R. Kieselbach / Foto: Christine Hemlep

Tierische Geschichten: Rocky, der Wilde Rocker

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Angefangen hat alles wie so viele Hundegeschichten hier im Tierheim. Edith und Jörg hatten ihre letzte Hündin Shiva verloren. Shiva war eine alte spanische Hundedame, die, wie so viele der spanischen Hunde per Flugzeug nach Deutschland gekommen war, und die bei Edith und Jörg ein wunderschönes letztes zuhause bekommen hatte.

Und dann wollten die Edith und der Jörg einfach nur mal gucken, im Tierheim. Und da saß er dann da: der kleine Dackelwelpe Rocky mit diesem Blick, ja einem Blick, den eben einfach nur Dackel so hinkriegen. Und aus dem „Einfach-nur-mal-gucken“ ist dann die Liebe auf den „ersten Guck“ geworden und die Edith und der Jörg sind mit dem Dackelchen glücklich nach Hause gefahren.

011Ja, nun sind Dackelchen nicht nur süß und niedlich und haben diesen unwiderstehlich treuen Dackelblick. Mitnichten!! Sie sind auch richtige Jagdhunde, was man mitunter nicht sofort bemerkt, und was die lieben kleinen Dackel anfangs auch auf unvergleichliche Art zu verbergen wissen. So auch der liebe kleine Rocky. Nachdem er einige Male brav mit Edith und Jörg spazieren war, brav auf seinen Namen gehört hatte und brav immer wieder auf „Komm“ reagiert hatte, haben sie ihn von der Leine gelassen…….. Das war ein Fehler!!! Rocky hat einen nicht zu beschreibenden Raketenstart hingelegt und ist auf eine Herde Ziegen zugerast, die in scheinbar unendlicher Ferne jenseits von Bächen und Zäunen friedlich grasen zu dürfen glaubten. Ihr Glaube wurde jäh erschüttert: da kam doch dieses kleine schwarze Etwas wüst bellend auf sie zu gerast und hat sie, einem ordentlichen Schäferhund gleich, immer im Kreis auf der Wiese umher gescheucht!!! Die armen Ziegen! Eine war gewiss keine dumme Ziege: von Ferne sah es so aus, als sei sie tot umgefallen. Später stellte sich jedoch zum großen Glück heraus, dass sie sich ganz schlau einfach tot gestellt hatte.

Und Edith und Jörg?? Ich hab’s gesehen!!! Ich habe die beiden nie zuvor und niemals wieder danach so schnell rennen sehen! Über Stock und Stein, über Gräben und Zäune! Und dann haben sie den wilden Rocky, der jetzt ja nur noch Rocker hieß, wieder eingefangen.
Den nächsten Versuch haben sie gaaaaanz weit weg von den armen Ziegen unternommen. Aber dieser Trick hat bei dem schlauen Rocker leider nicht wie geplant funktioniert: kaum abgeleint, ist er wieder los gerast, Richtung Ziegen, diesmal sogar über Straßen hinweg. Natürlich wurde er auch diesmal von seiner Herrschaft/Frauschaft wieder eingefangen. Edith und Jörg waren aber seitdem der unfreiwilligen sportlichen Höchstleistungen müde: Rocky kann eben nur an der langen Suchleine spazieren gehen. Aber rennen, rennen tut er immer noch: an seiner langen Leine zirkusreif im Dackelgalopp immer Kreis herum, am anderen Ende der Leine wird einem ganz schwindelig.

018Und Wasser liebt der Rocky, allerdings mit Einschränkungen: von unten zur Abkühlung im Bach mit wachsender Begeisterung ja, aber bloß nicht von oben als Regen!! Da hat der Rocky „Null Bock (Ziege?)“ raus zu gehen. Da sieht man hinter seinen tiefen Dackelfalten auf der Stirn buchstäblich einer Wolke gleich, ein gemütliches, kuscheliges und vor allem trockenes Körbchen schweben. Da werden Häufchen und Bächlein die unwichtigsten Dinge der Welt, da zählt nur noch die Gemütlichkeit. …….und Frauchen ist verzweifelt über ihren sturen Dackel: der „muss“ doch mal! Nein, der Dackel will jetzt nicht müssen müssen!!!! Der Rocky sitzt’s aus! Bis es nicht mehr geht und dann geht auch das „Müssen“!

Mittlerweile ist der Rocky fast sieben Jahre alt, und für ihn gilt natürlich auch heute noch:
Ein Dackel ist eben ein Dackel ist eben ein Dackel ist eben ein Dackel!!!

Tierische Geschichten: Zottel, Klara und Max

Zottel, Klara, Max 001

Der dritte im Bunde: Max, der rasende, „unsaubere“ Zwergteckel

Und so lebten Zottel, Klara und Doris in trauter Dreisamkeit und hatten nicht vor, an diesem Zustand etwas zu ändern.

Bis…., ja bis!!!!
Bis mich jetzt Anfang Mai der Teufel geritten hat und ich einen Rundgang durch des Tierheims Hundezwinger unternahm. Und da hat es mich wie vom Blitz getroffen: ich habe mich sofort in den winzigen Max verliebt.
Weil ich mich doch soooo schnell in fast alle Hunde verliebe, meide ich bei meinen Aufenthalten im Tierheim eigentlich solche Rundgänge, aus gutem Grund, wie sich zeigen wird.

1. 2,9 kg DackelAuf mein vorsichtiges, gewollt beiläufiges Nachfragen nach Max‘ Vorgeschichte habe ich dann erfahren, dass Max nicht stubenrein zu bekommen ist. Einer Ehekrise nahe hat sich der Vorbesitzer daher schweren Herzens entschlossen, den kleinen Max im Tierheim abzugeben. Seine Frau und er hatten sich wohl ein Jahr lang vergeblich um Max‘ Stubenreinheit bemüht.
Auch im Tierheim wurde mir bestätigt, dass Max immer seine größeren und kleineren Geschäfte im Innenzwinger erledigt, also quasi in seiner „Wohnung“. Ich habe weiter erfahren, dass der jetzt fast neunjährige Max beinahe die ersten acht Jahre seines Lebens bei seinem Züchter verbracht hatte. Jaaaa, bei seinem Züchter, der Max ist nämlich ein echter „von“!!!!!!
Nun bin ich jetzt nicht die absolute „Hundeversteherin“. Aber ich bin in einer Umgebung aufgewachsen, in der Hunde und Hundezucht eine große Rolle gespielt haben. Und so habe ich mir dann überlegt, dass es doch eigentlich nicht sein kann, dass ein fast neunjähriger Hund nicht stubenrein zu bekommen sein soll. Ich dachte mir, dass er seine ersten Jahre nicht in einem Haushalt, sondern in einem Zwinger verbracht haben muss. Ohne Stubenreinheit ist ein Aufenthalt in einem Haushalt über acht Jahre ja nahezu undenkbar.
Als zweite Möglichkeit hatte ich auch eine Erkrankung in Erwägung gezogen. Diese Vermutung hat sich jedoch nach eingehender tierärztlicher Untersuchung sowohl des Hundes als auch seiner Hinterlassenschaften als Trugschluss erwiesen. Pathologische Gründe für Max‘ fortwährendes In-die-Wohnung-machen lagen nicht vor.

Mein wachsendes Unverständnis für Max‘ Handicap und sein unwiderstehlicher Dackelblick haben mich dann dazu bewogen, das Experiment „stubenreiner Zwerg“ zu wagen. So ein 2,9 kg leichtes Kerlchen muss doch davon zu überzeugen sein, dass man nicht innerhalb der eigenen vier Wände seine Geschäfte verrichtet, wenn’s draußen auch und außerdem ohne Ärger geht!

3.  SofateilungHier galt natürlich ebenso wie seinerzeit beim Zottel, dass der „Neue“ nur einziehen darf, wenn meine inzwischen zwei „Daheimgebliebenen“ den Familienzuwachs dulden. Und natürlich unter der Voraussetzung, dass dies ja nur ein Versuch sein soll, den Max in einen vermittelbaren Hund zu verwandeln. Kein Gedanke, dass ich mir einen dritten Hund zulegen will, Verliebtheit hin oder her!! Nein, nein, nein: kein Gedanke daran!!!!

Und wieder gab es keine Probleme mit der Eingewöhnung eines neuen Familienmitglieds. Klara hat zwar anfangs ein wenig „gezickt“. Aber mittlerweile teilt sie sich ganz „schwesterlich“ das Sofa und manchmal auch ihr Körbchen mit dem Max. Der Zottel hat sich überhaupt nicht groß „geäußert“, außer einem Blick, den man als „Naja, wenn’s denn sein muss!!!“ interpretieren könnte. Und als eingefleischter „Nicht-Couchpotatoe“ hat der Zottel sowieso noch nie einen Platz auf dem Sofa beansprucht.

In den ersten 24 Stunden hat Max einmal in die Wohnung gepinkelt. Größere Schäden waren nicht zu verzeichnen. Ich bin anfangs ca. alle drei Stunden mit ihm und den beiden anderen Hunden draußen gewesen, auch nachts. Und brav hat er seine Geschäfte im Garten verrichtet, wofür er natürlich ausgiebig belohnt wurde! Die beiden anderen nach Verrichtung ihrer Geschäfte wurden selbstverständlich auch belohnt, sozusagen als Ansporn für den Max.
Nach vier Tagen war Max „richtig sauber“, kein Gedanke mehr an Stubenunreinheit mit unliebsamen Häufchen oder Pfützen. Umso größer sind meine Verwunderung, mein Erstaunen und mein Unverständnis über und für die fehlgeschlagenen Versuche geworden, den Max stubenrein zu bekommen.

Jetzt wohnt der Max schon zwei Wochen bei uns, und natürlich kann ich auch ihn nicht wieder hergeben, und natürlich ist er noch immer stubenrein.

Zottel, Klara, Max 009Max ist ein quietschlebendiger, ganz, ganz typischer Rauhaardackel, der für sein Leben gern Löcher buddelt. Unterwegs in Feld und Wald steht er nicht ein Mal wirklich still, es sei denn, dass irgendein Vogel seine Aufmerksamkeit erregt hat. An seiner 15-Meter langen Leine springt er durch höchstes Gras, durch die Rapsfelder und durch alles Sonstige, das da wächst, blüht und gedeiht. Oft sehe ich den Knirps gar nicht mehr. Nur an der Bewegung von Leine und Flora kann ich erkennen, dass da noch irgendwo ein Dackel begeistert am Rumschnuffeln ist. Unbestreitbar hat er einen eines Teckels würdigen Jagdtrieb! Ich werde mich aber ganz ernsthaft bemühen, diesen Drang so weit zu bremsen, dass er auch ohne Leine unbeschwert durch die Gegend stromern kann.

So, nun habe ich schon drei kleine, glückliche Hunde zuhause. Aber dabei bleibt es jetzt wirklich. Ein „Bis…ja bis““ wird es nicht mehr geben, weil ein „Nochmehr“ an Hunden ja beinahe schon an Animal-Hording grenzt.

Außerdem möchte ich möglichst noch den verschiedenen Bedürfnissen aller drei Hunde gerecht werden können, damit sie so glücklich und zufrieden bleiben, wie sie es im Moment alle offensichtlich sind.

Mensch und Tier – ein Geben und Geben

Veranstaltungsreihe 2014

2014-05-30 20_02_13-plakat (2).pdf - Adobe Reader

Allzu menschlich

Der Mensch neigt dazu, alles, was er in die Finger bekommt, für seine Zwecke nutzbar zu machen. An sich keine schlechte Angewohnheit, schließlich verdanken wir ihr die Erfindung des Rads, jeglicher Kleidung jenseits von Fellen und Häuten und vieles mehr.

Trifft der Mensch mit seinem Ansinnen auf andere Individuen mit eigenen Zwecken und Bedürfnissen, tun sich spannende Themenfelder auf.

Was etwa will meine Katze von mir? Welches Ziel verfolgt ein Schaf in seinem Dasein? Wie weit lassen wir uns von unseren tierischen Lebenspartnern instrumentalisieren? Und was können wir ihnen geben und sie uns?

Ein Geben und Geben

Mit der Veranstaltungsreihe 2014 möchten Die3Pensionen nicht nur Wissen transportieren, sondern vor allem auch gemeinsame Erlebnisse schaffen. Hatten wir im vergangenen Jahr Mensch-Hund-Gespanne im Fokus, möchten wir in 2014 auch allgemein Tierinteressierte bedienen.

Neben Vorträgen finden Sie Hundewanderungen und praxisorientierte 1-Tages-Workshops genauso wie Veranstaltungen für Kinder und Kindgebliebene.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern!

Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Kontaktdaten finden Sie auf der Rückseite

Klicken Sie hier für das komplette Programm >> klick <<

Ausflug mit Happyend…

So fing es an:

Information auf der Tierheim-Homepage:
Vermisst seit 20.05.2014

Der Kater Romeo, eine heilige Birma, wird seit dem 20.5.2014 ca. 22 Uhr vermisst. Er wurde zuletzt auf dem Grundstück in der Mühlenbergstr. 44 gesehen. Falls Sie Romeo gefunden und/oder gesehen haben, wenden Sie sich bitte an das Tierheim…

RomeoVor acht Jahren entschieden wir uns bewusst bei der Züchterin für den ausgedienten Zuchtkater statt einem jungen Kater.
Romeo war damals drei Jahre jung und trug noch den edlen Namen „X-tasy Song Hio“. Ein neuer Name musste her. Der Kater war sehr verschmust und liebevoll. So entschieden wir uns für „Romeo“. Der erste Gang war zunächst der Tierarzt, kastrieren und chippen bzw. Tätowieren standen auf dem Programm.
Wir entschieden uns für den Chip. Mit dem Chip, der während der Narkose mithilfe einer Spritze mit großer Kanüle implantiert wird, erhält das Tier eine einmalige und unverwechselbare Nummer. Als nächstes wurde er beim Tierregister „TASSO“ registriert. Für den Fall der Fälle – der eigentlich nie eintreten sollte. Doch es kam anders.

Am 20.Mai.2014 spätabends gegen 22 Uhr saß Romeo noch vor der Terrassentür. Als er später herein gerufen werden sollte, kam er nicht. Die ganze Nacht wartete man vergebens. Am nächsten Tag haben wir das Tierheim in Cappel verständigt, per Mail ein Bild, einige Informationen und die Chip-Nr. mitgeteilt. TASSO verständigt und wir machten uns auf die Suche nach unserem Kater.

Happyend

Drei Tage später, am 23. Mai wurde Romeo nachmittags ins Tierheim in Cappel abgegeben, die Chip-Nr. wurde mit einem Scanner ausgelesen und sofort TASSO verständigt. TASSO rief wiederum umgehend bei uns zu Hause an – nur war noch niemand zu Hause. Nach einer Stunde ging alles ganz schnell. TASSO wurde, nachdem wir zu Hause waren, sofort angerufen, danach das Tierheim in Cappel. Romeo konnte abgeholt werden.

Was waren wir froh!! Dank Chip konnte Romeo sehr schnell vom Tierheim in Cappel abgeholt werden und in sein gewohntes Zuhause zurückkehren.
Uns ist jetzt bewusst geworden, wie wichtig es ist sein Tier mit einem Chip zu versehen bzw. Tätowieren zu lassen. So kann das aufgefundene Tier schnellstmöglich zum Besitzer zurück.

Dieter und Martina Reisewitz

Hinweise zur Registrierung bei TASSO finden Sie hier: http://www.tasso.net/

Ab 1. Juli gehört Hansi offiziell und endgültig ins Carlshof-Team!

Als Tierpflegerin und Tierheimleiterin habe ich im Lauf der Jahre gelernt, zwar immer mein „letztes Hemd“ für die Tiere zu geben, aber mein Herz nicht mehr an jedes einzelne von ihnen zu hängen, als sei es mein eigenes. Denn bei jeder Trennung – sei es durch Vermittlung oder Tod – stirbt man ein ganzes Stück mit. Doch hin und wieder schafft es einer, diesen Schutzschild geschickt zu umgehen. So wie Hansi (bei uns kurz Hansmann).

Verwoehnstunde_fuer_HansiVielleicht haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Geschichte dieses Hundes in den letzten 1 ½ Jahren, die er nun bei uns ist, mitverfolgt. Wie er im Oktober 2012 als sicher von seinen ursprünglichen Besitzern misshandeltes und nun völlig misstrauisches und verängstigtes Häufchen Elend auf dem Carlshof ankam. Wie wir gemeinsam um jeden kleinen Schritt gekämpft haben – die erste Schmuseeinheit, das erste unbeschwerte Toben im Garten ohne Leine, den ersten Spaziergang außerhalb des Geländes, die erste nicht erzwungene Kontaktaufnahme mit uns Menschen. Wie er in Mori, einem ungarischen Hütehund, einen wichtigen Führer und Begleiter gefunden hat. Und wie sich Hansmann inzwischen zu einem wunderschönen jungen Rüden mit weitgehend normalen Verhaltensweisen entwickelt hat.

Hansmann wird wohlmöglich nie das Selbstbewusstsein entwickeln und nie derart in sich ruhen wie ein Hund, der keine traumatischen Erfahrungen gemacht hat. Aber in der Sicherheit seines vier- und zweibeinigen „Rudels“ kann er sich in Ruhe weiterentwickeln.

Jenseits aller emotionalen Bindung, die vor allem zwischen Hansmann und „meiner“ Auszubildenden Stefanie entstanden ist, (siehe Foto) war dies der maßgebliche Grund für uns, das Tierheim Cappel zu bitten, Hansmann endgültig bei uns zu belassen. Und wir sind froh und dankbar, dass dieser Bitte nachgekommen wurde: Ab 1. Juli gehört Hansmann offiziell ins Carlshof-Team ; )

Wir bedanken uns sehr bei allen Spendern, die Hansmann in den vergangenen Monaten unterstützt haben, und würden uns über weitere Hilfe sehr freuen.

Vielen Dank!

Dani Müller, im Mai 2014


Hier finden Sie alle Infos zu Hansi’s Geschichte (klick)

Tierische Geschichten: Zottel, Klara und Max

Zottel, Klara, Max 001

Klara, die verfilzte, ungepflegte Schönheit

Und so lebten Zottel und Doris in trauter Zweisamkeit und hatten nicht vor, an diesem Zustand etwas zu ändern.

Bis…., ja bis!!!!
Bis mich im Februar 2013 der Robert Neureuther um „kurzfristige“ Hilfe bei der Unterbringung eines Hundes bat, als Notlösung quasi.

1. Klara, nach vielen Bemühungen, ihr Vorne vor die Linse zu bekommenIch hatte mittlerweile meine sporadischen Tierheimunterstützungsaktivitäten aus den verschiedensten Gründen ins Tierheim Cappel verlegt. Ein wichtiger Grund war, dass sich der Robert Neureuther irgendwann als mein Nachbar „entpuppt“ hatte“. Durch diese räumliche Nähe hat man sich immer mal wieder beim Gassigehen getroffen und dabei atemlos Roberts „Geschichten aus dem Tierheim“ gelauscht.

Zurück zum Februar 2013: im Tierheim war eine Mischlingshündin als (angebliches!!) Fundtier abgegeben worden. Es gab auch hier, wie seinerzeit beim Zottel, keinerlei Hinweise auf Namen, Gesundheitszustand und Alter, es gab eben überhaupt keine wichtigen Informationen.
Die später Klara genannte kleine Hündin war ein einziges verfilztes Gebilde, bei dem man wirklich, wirklich nicht richtig erkennen konnte, wo bei ihr wohl oben unten, vorne oder hinten sein mochten. Eigentlich konnte man nur erraten, dass es sich hier um ein Hundewesen handeln muss. Außer dem total verfilzten Fell waren Klaras Krallen vier (!) cm lang. Die Krallen wurden der Klara sofort gekürzt Die Tierheimmädels haben der armen Hündin erstmal den Filz bis auf die Haut entfernt. Diese „Entfilzung“ war ein mehrere Stunden dauernder Kraftakt! Aber danach sah man endlich wieder etwas von dem ganz, ganz niedlichen Hundchen, das die Klara ist in Wahrheit ist.

Klara hatte aber ein Riesenproblem: sie konnte nicht alleine bleiben! Was hieß, dass sie in ihrem Hundezwinger ununterbrochen am Heulen, Jammern und Bellen war. Alle, die Klara gesehen und ihre „verwilderte“ Geschichte gehört hatten, hätten liebend gerne Abhilfe geschaffen. Weil sie so in ihrem fast nackten Zustand mitleiderregend aussah und ebensolche Töne von sich gab, waren alle, die Mitarbeiter des Tierheims – von mir übrigens „Tierheimchen“ genannt – sowie Gassigeher und Besucher bemüht, eine praktikable Lösung für Klaras Unterbringung zu finden.

Klara in RekonvaleszenzUnd da kam Robert Neureuther auf die Idee, doch mal als allerletzten Ausweg quasi, seine Nachbarin, also mich, zu fragen, ob ich nicht vielleicht und nur vorübergehend und überhaupt und außerdem nur nachts, naja………..der Klara eine Unterkunft bieten könne.

Ein wenig skeptisch und unter der Prämisse, dass sich mein Zottel einen Übernachtungsgast auf unbestimmbare Zeit gefallen lässt, habe ich dann die Klara mit zu uns genommen.

Und siehe da! Es hat geklappt! Obwohl, oder vielleicht weil beide Hunde nicht kastriert waren, ging alles wunderbar! Zottel hat anfangs zwar ein bisschen komisch geguckt, hat aber dann mit seiner stoischen Ruhe den Neuankömmling akzeptiert.
Klara hatte sich auch ganz gut eingelebt. Sie ist morgens ins Tierheim gekommen, wo immer jemand um sie herum war und ihre Abende und Nächte hat sie bei uns (Zottel und mir) verbracht. Allerdings war Klara auch hier von Verlassensängsten geplagt. Sie ist mir auf Schritt und Tritt gefolgt und hat sofort angefangen zu jammern, wenn ich die Wohnung verließ.

Dann wurde Klara vermittelt. Zu einem jungen Ehepaar mit zwei kleinen Kindern. Es schien eine perfekte Lösung für Klara zu sein: Klara würde nie alleine sein. Mit ihrer Freundin würde die „Klara-Interessentin“ so eine Art „Dog-Sharing“ praktizieren: wenn sie sich nicht um Klaras Betreuung kümmern kann, kann immer ihre Freundin einspringen. Auch die Freundin war von der Idee begeistert und versprach, ihr Teil dazu beizutragen, dass Klara nicht alleine bleiben muss.
Und nur 24 Stunden später bekam das Tierheim einen Anruf: es geht nicht! Der kleine Bub der Familie konnte wohl nicht begreifen, dass man einen kleinen Hund nicht ungestraft am Schwanz ziehen darf, was er bei der Familien-Katze scheinbar tun kann. Klara hatte wohl zugeschnappt, zwar ohne größere Blessuren zu verursachen, aber immerhin: das konnte auf Dauer nicht gut gehen!

3. Klara heuteAlso habe ich die Klara wieder abgeholt. Sie hat sich furchtbar gefreut, als sie mich sah und wich mir nicht mehr von den Fersen.
Naja, und dann kam es wie es kommen musste: ich habe die Klara, nach eingehender, stummer Zwiesprache mit meinem Zottel, endgültig bei uns aufgenommen.

Noch im Frühjahr 2013 musste ich Klara operieren lassen: bei einem anfänglichen „Rundum-Routine-Check“ durch meinen Tierarzt wurden Mamakarzinome beidseitig an den Milchleisten festgestellt. Bei dieser Gelegenheit war sie dann natürlich auch kastriert worden.
Die Operation und alle damit einhergehenden Widrigkeiten hat Klara trotz ihres mittlerweile festgestellten Alters von ca. 13 Jahren bewundernswert schnell und problemlos überstanden.

Während ihrer Rekonvaleszenz habe ich sie, bekleidet mit einem Babybody wegen der Gefahr, sich die Wunde aufzulecken, in einem Buggy spazieren gefahren. Mein Zottel musste ja seine täglichen Spaziergänge absolvieren, aber Klara durfte nur ganz langsam gehen, und nur solange, bis sie ihre Geschäfte verrichtet hatte.
Den Buggy hatte ich, was ein glücklicher Zufall, just in dem Moment in tadellosem Zustand beim Sperrmüll gefunden, als ich mir heftigst Gedanken machte, wie ich das Problem gelöst bekomme, Klara wenig und Zottel viel Bewegung zu verschaffen.

klara-home-kleinKlara hat sich mittlerweile zu einer selbstbewussten kleinen Hündin entwickelt, die versucht, sich überall in den Vordergrund zu drängeln. Ich muss aufpassen, dass mein genügsamer Zottel nicht zu kurz kommt! Sie stiehlt alles Fressbare, was in erreichbarer Nähe zu finden ist. Das geht soweit, dass sie es geschafft hat, eine Schublade mit Leckerlies zu öffnen. Es würde aber hier den Rahmen sprengen, wenn ich schildern würde, mit welcher Finesse sie das hingekriegt hat.
Ihre Verlassensängste haben sich weitestgehend gelegt. Sie folgt mir zwar immer noch das eine oder andere Mal durch die Wohnung, kann aber jetzt auch einige Stunden alleine mit ihrem Kumpel Zottel zuhause bleiben. Meistens krabbelt sie dann zum Zottel ins Körbchen.
Ich habe die kleine, freche Hundedame manchmal im Verdacht, dass sie gar keine Verlassensängste mehr hat, dass sie vielmehr ihr Frauchen, also mich, unter Kontrolle halten möchte!

So, nun hatte ich schon zwei kleine, glückliche Hunde zuhause. Natürlich bleibt es dabei, hatte ich mir so für mich (uns!!!) vorgestellt. Denn: ich kann nicht jeden Hund dieser Welt retten, aber ich kann die ganze Welt eines Hundes retten (…oder die Welt zweier oder dreier Hunde?).

Sirko ist jung und sehr verspielt

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Erschienen am 18.05.2014 im Hinterländer Anzeiger