Abgestellt wie Sperrmüll – so fand die stellvertretende Tierheimleiterin Stefanie Hecklinger kürzlich eine Katze in einer Transportbox morgens vor dem Tierheim-Tor vor.
Bei der tierärztlichen Untersuchung stellte man trotz des noch jugendlichen Alters des „Stubentigers“ ein äußerst schlechtes Gebiss fest. Ein Großteil der verfaulten Zähne musste Hanna, so hatte das Team die Katze getauft, leider gezogen werden.
Aber leider ist die Katze Hanna kein Einzelfall. Tiere aller Art werden von ihren ehemaligen Haltern aus welchen Gründen auch immer einfach „entsorgt“
Die Ratte Susi zum Beispiel wurde in einem Marburger Stadtbus in ihrer Transportbox zurückgelassen. Vielleicht befürchtete der Besitzer durch den festgestellten Tumor am Bauch des Tieres lästige Kosten.
Ähnlich erging es drei Farbmäusen, die in einem Karton, ohne Futter und Luftlöcher auf einem Feld bei Stadtallendorf ausgesetzt worden waren, und den drei Zwergwidder-Hasen, die im Ortenberg-Wald in gleicher Situation fast verdurstet entdeckt wurden.
Den Mitarbeitern des Tierheims sind solche Vorfälle unerklärlich: Wer macht so etwas?
Die finanzielle Belastung des Tierheims bei ausgesetzten Tieren, zum Beispiel durch hohe Tierarztkosten, darf an dieser Stelle ebenfalls nicht verschwiegen werden.
Einen gehörigen Schrecken hatten sicher die Finder einer Königspython (!), ausgesetzt in Kirchhain, und mit einer Biss-Verletzung am Schwanz entdeckt.
Stefanie Hecklinger appelliert daher an Halterinnen und Halter, die ihr Tier nicht mehr haben wollen: Setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung! Bringen Sie uns das Tier vorbei, denn so erfahren wir etwas über dessen Charakter; Impfstatus; eventueller Erkrankungen. Das erleichtert die vorübergehende Aufnahme im Tierheim und auch eine spätere Vermittlung ungemein.
Text Rainer Kieselbach | Foto HemlepFotografie.de