Chronik des Tierheim Marburg

25 Jahre Verein Tierheim Landkreis Marburg-Biedenkopf

Es war die mangelhafte Unterbringung von Fundhunden auf dem Bauhof, Auf der Weide in Marburg, welche die engagierte Tierschützerin Frau Dr. Ada Rambeau in den 60er Jahren auf den Plan rief. Ein Tierheim gab es seinerzeit in Marburg nicht. So begann Frau Dr. Rambeau kurzerhand, Fundhunde privat bei sich aufzunehmen.
Doch was als einzigartiges Tierschutzprojekt mit bewundernswertem Einsatz begann, stieß verständlicherweise bald an seine Grenzen. Mit einem Beitrag zum Tierschutz im „kleinen“ Rahmen mochte sich Frau Dr. Rambeau nicht abfinden.

Zeitungsberichte von 1987 bis 1993

Ergebnis des zielstrebigen Engagements von Frau Dr. Rambeau war nun ein Grundstück der Gemeinde Cappel direkt neben der Hundepension Prunko, welches dem Tierschutzverein von der Gemeinde Cappel kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Mit dem Bau des ersten Hundehauses, das bis heute unverändert besteht, wurde 1971 der Grundstein für das Tierheim gelegt. Bis 1974 entstanden 10 Boxen für Hunde, 2 Quarantänezwingern und eine Futterküche.
Das heutige Gewerbegebiet Cappel –Süd wurde damals landwirtschaftlich genutzt, war also noch nicht erschlossen. Um das Tierheim mit Wasser zu versorgen, wurde ein Brunnen gebohrt. Die Entsorgung erfolgte über eine Sickergrube. Lediglich ein Stromanschluss war vorhanden. Dies wurde in strengen Wintern zum großen Problem. Mit Decken und Heizlampen über den Hundehütten wurde versucht, die Kälte für die Hunde ein wenig erträglicher zu machen.

Der Betrieb des Tierheims wurde durch die Übernahme der Unterhaltungskosten durch den Tierschutzverein gesichert. Aber ohne den ehrenamtlichen Einsatz von Hans Prunko und seiner Familie, die die Versorgung der Tiere übernahmen, wäre die praktische Arbeit des Tierheims nicht möglich gewesen.
Mitte der 80er Jahre jedoch sollte das Engagement der Tierschützer auf eine harte Probe gestellt werden, denn mit dem altersbedingten Ausscheiden von Hans Prunko im Dezember 1986 wurden unruhige Zeiten eingeläutet. Es gestaltete sich mehr als schwierig, qualifiziertes Personal zu finden.

In den folgenden drei Jahren wechselten die Mitarbeiter häufig. Doch es waren vor allem die fehlenden finanziellen Mittel, die die Tierschützer vor so ernsthafte Probleme stellten, dass zeitweise die Schließung des Tierheims drohte.
Denn nach wie vor war ausschließlich der Tierschutzverein für den Unterhalt des Tierheims verantwortlich. Öffentliche Gelder standen nicht zur Verfügung. Die Beschaffung von finanziellen Mitteln war das Thema, das den Tierschutzverein über die nächsten Jahre vorrangig begleiten sollte.
Der immer noch unermüdlich agierenden Dr. Ada Rambeau stand seit 1982 Renate Möller zur Seite, die sich in den folgenden Jahren sehr engagiert für das Fortbestehen des Tierheims eingesetzte.

Das Jahr 2003

Am fehlenden Geld scheiterte zunächst auch die immer dringender werdende Modernisierung und Erweiterung des Tierheims. Es war ständig überfüllt, das Gebäude hatte (immer noch) keine Heizung, ein Büro und sanitäre Einrichtungen für die Mitarbeiter fehlten, das Katzenhaus war für die Haltung von Katzen völlig ungeeignet.
Als Büro und Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter wurde ein kleiner Raum (heute Pilzquarantäne für Katzen) vom Flur abgetrennt, der elektrisch beheizt werden konnte. Die Situation für die Mitarbeiter verbesserte sich erst 1988 mit dem Bau des Tierarztraums, der auch als Büro und Aufenthaltsraum genutzt werden konnte.
Das Staatliche Veterinäramt hatte zum 1. Oktober 1987 die Schließung des Tierheimes in Stadtallendorf wegen nicht zu behebender hygienischer Mängel in den alten WASAG- Bunkern angekündigt und eine tierschutzgerechte Einrichtung für den Kreis Marburg gefordert.
Jetzt kamen die ersten Gespräche zwischen dem Staatlichen Veterinäramt, der Universitätsstadt Marburg, dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und dem Tierschutzverein als Träger des nun einzigen Tierheimes im Landkreis zustande.
Voraussetzung, um die Behörden letztlich von der dringend notwendigen finanziellen Unterstützung des bestehenden Tierheimes zu überzeugen, war ein gutes Konzept. So war es Renate Möller, die über den Landestierschutzverband Kontakt zu jenen Tierheimen aufnahm, die seinerzeit in Hessen als sogenannte „Vorzeigetierheime“ galten.

Ziel war es, die verschiedenen Konzepte bzw. Modelle der jeweiligen Tierheime (Fulda, Hünfeld, Korbach, Rödgen, Eschwege und Lauterbach), die alle wie in Marburg von Tierschutzvereinen geführt wurden, hinsichtlich ihrer Strukturen, Betriebsabläufe, Kosten etc. zu vergleichen und daraus Ideen für ein eigenes Marburger Konzept zu entwickeln.

2005-2006

Man kann sich gut vorstellen, dass es nicht leicht war, die Kommunen von einem Konzept „Tierheim“, an dem sie sich auch finanziell beteiligen sollten, zu überzeugen. Doch dank des nachhaltigen Einsatzes von Heinz-Peter Schwick (seit 1986 Leiter des damaligen Amtes für Struktur und Wirtschaft /später Amt für Wirtschaft und Verkehr des Landkreises Marburg-Biedenkopf) konnten die meisten Kommunen des Landkreises von dem für Marburg als Vorbild genommenen Konzept des Tierheims Rödgen überzeugt und für den Beitritt zum neuen Verein gewonnen werden. Nach dreijähriger Vorbereitungszeit erfolgte im Juni 1988 die Gründung des Vereins Tierheim Landkreis Marburg-Biedenkopf e.V. Gründungsmitglieder waren die Universitätsstadt Marburg, 16 Kommunen des Kreises, der Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Tierschutzverein Marburg und Umgebung e.V.

Heute sind alle Gemeinden des Landkreises Vereinsmitglieder und damit Förderer des Tierheims Marburg-Cappel.

2007

Mit der Gründung des Vereins Tierheim fanden erste Gespräche wegen der dringend notwendigen Modernisierung und Erweiterung des Tierheimes statt. Ende der 80er Jahre führte die Stadt Marburg ein Umlegungs- und Erschließungsverfahren für das jetzige Gewerbegebiet Cappel-Süd durch. Im Zuge dieser Maßnahme erklärte sich die Stadt bereit, die Grundstücksfläche für das Tierheim zu verdoppeln.

Die Besitz- bzw. Eigentumsverhältnisse waren zu diesem Zeitpunkt sehr kompliziert:

Das Tierheimgrundstück, das der Tierschutzverein wie bereits erwähnt 1970/71 von der Gemeinde Cappel gepachtet hatte, ging mit der Hessischen Gebietsreform 1974 auf die Universitätsstadt Marburg über.

Bei der Gründung des Vereins Tierheim Landkreis Marburg-Biedenkopf im Juni 1988 war damit die Stadt Marburg Eigentümer des Grundstücks geworden. Der Tierschutzverein war Eigentümer der Gebäude und der neu gegründete Verein Tierheim zuständig für die Bewirtschaftung des Tierheims.
Diese juristisch schwierige Situation wurde allerdings in Kauf genommen, um den Betrieb des Tierheims zum Wohl der Tiere aufrecht zu erhalten. Aufgrund der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten funktionierte dies auch ohne Konflikte.

Eine Erbschaft im Jahr 1989 ermöglichte erfreulicherweise dem Tierschutzverein das genutzte Grundstück von der Stadt Marburg zu kaufen. Der Grundstückskauf war mit der Auflage der Stadt verbunden, dass der Tierschutzverein das Grundstück dem Verein Tierheim im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages mit einer Laufzeit von 99 Jahren zur Nutzung überträgt. Ein entsprechender Vertrag wurde am 1. Juli 1991 von den Verantwortlichen unterzeichnet.
Nach intensiver Planung und Beratung konnte noch im gleichen Jahr mit dem ersten der drei Bauabschnitte zu einem Erweiterungsbau begonnen werden. Die ersten beiden Bauabschnitte umfassten den Einbau einer Heizung in das Bestandsgebäude, das Hundehaus II mit 10 Boxen, Hundedusche- und Ausläufe sowie ein Büro mit Nebenräumen.

2008 bis 2011

Besucher Sommerfest 2010
000_0189 Rettungshundestaffel beim Sommerfest 2010 Trotz schlechten Wetters waren auch 2011 viele Besucher beim Sommerfest Besuchshund beim Sommerfest 2011

Die Finanzierung war mit Eigenmitteln, Landeszuschüssen und Darlehen und einem Zuschuss des Tierschutzvereins Marburg und Umgebung gesichert. Der 3. Bauabschnitt (Hunde-Krankenstation, Katzenhaus, Hundeausläufe und Parkplatz) des Erweiterungsbaus wurde 1996 abgeschlossen.
In der Ausstattung der Anlage sind immer wieder Investitionen notwendig. So hatte der Tierschutzverein Marburg Edelstahlkäfige für die Krankenstation der Katzen finanziert. Der Förderkreis Tierheim ermöglichte es, neue Hundehütten sowohl für den Altbau als auch für die Ausläufe anzuschaffen. Die Kücheneinrichtung wurde mit Geldern des Tierschutzvereins erneuert. Der Bau des Kleintierhauses wurde aus Mitteln des Vereins Tierheim und Spenden finanziert.
Im Tierheim Marburg-Cappel ist aktuell Platz für 24 Hunde, 50 Katzen und natürlich auch für Kleintiere, wie Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas, Ratten, Mäuse, Sittiche, Schildkröten usw. Sie alle kommen aus unterschiedlichen Gründen, jedes Tier hat sein eigenes, manchmal sehr trauriges Schicksal.
Jährlich werden zwischen 700 und 750 Tiere aufgenommen und betreut. Neben Hunden und Katzen natürlich auch Kleintiere, wie Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas, Ratten, Mäuse, Sittiche, Schildkröten usw.

2012

Für die Vermittlung von Kleintieren gibt es jetzt eine erfreuliche zusätzliche Möglichkeit:
Im Tierfachmarkt „Fressnapf“ im Kaufpark Wehrda wurde im Juli 2013 als deutschlandweites Pilotprojekt eine „Adoptierstube“ eingerichtet.
Kleintiere wie Kaninchen, Hamster, Ratten und Mäuse aus dem Vermittlungsbestand des Tierheims Marburg sind in artgerechten Behausungen in einem begehbaren Häuschen im Markt untergebracht und können direkt von interessierten Tierfreunden angeschaut und „adoptiert“ werden. Dabei gelten die gleichen Kriterien wie bei der Vermittlung eines Tieres vor Ort im Tierheim.

Wie man sieht, ist im letzten Vierteljahrhundert seit der Gründung des Vereins Tierheim Landkreis Marburg-Biedenkopf e.V. eine Menge zum Positiven der Tiere in unserer Region geschehen.

Aber nicht nur das Tierheim hat im Wandel der Zeit zahlreiche Veränderungen erfahren, sondern auch der Tierschutz im Allgemeinen. Während Tierheime einst mehr „Verwahrstationen“ für Fund- oder Abgabetiere waren, liegt heute immer mehr ein Hauptaugenmerk auf der artgerechten Haltung und nachhaltigen Vermittlung der Tiere.
Dass sich die Bedingungen für die dem Tierheim anvertrauten Tiere stetig verbessern, ist nicht nur den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch den zahlreichen ehrenamtlich Tätigen zu verdanken, betont Regina Linda seit 2006 1. Vorsitzende des Vereins,.
Die Beitragszahlungen der Kommunen zusammen mit den Einnahmen und Spenden des Tierheims gewährleisten wie zu den Gründungszeiten die Finanzierung der laufenden Kosten.

2013

Hundeschule-im-Tierheim-kl

Regina Linda: „Selbstverständlich ist das alles dennoch nur umsetzbar, wenn auch künftig wie in den vergangenen 25 Jahren so viele Privatpersonen und Unternehmen das Tierheim Marburg-Cappel immer wieder mit Sach- und Geldmitteln unterstützen. Alle jenen gilt unser großer Dank! Und was wäre das Tierheim ohne seinen rührigen Förderverein?“

Es ist gut angelegtes Geld, denn „Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit“ (Albert Schweitzer)

2014 war ein erfolgreiches Vermittlungsjahr. Es gab viele Innovativen und Aktionen. Aber unsere Wegbegleiter waren auch wieder tragische Tier-Geschichten

2014

Bomtown Cats unplugged 1.11.2014,1 Vorstellung des Tierheim-Fotokalenders 2014, Foto Rainer Kieselbach Veronica liest vor, Foto Rainer Kieselbach Tierheim-Hunde beim Cappeler Dorffest Sommerfest Tierheim 2014 ,21, Foto Rainer Kieselbach Schöne Überraschung von Tierfreund Hans- Jürgen Schneider, -1-, Foto Rainer Kieselbach
Gewinner Fotowettbewerb 2014 Feuerwehr-Tierheimkalender 2015 -2-, Foto Rainer Kieselbach

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Auch das Jahr 2015 stand im Zeichen der Revitalisierung unseres Hundehauses. Mit Aktionen wie dem traditionellen Sommerfest, der Foto-Ausstellung „Mensch und Tier“ im BIP und der Volksbank und natürlich dank Spenden unserer treuen Spender und verbundenen Firmen kommt das Projekt gut voran.
Mit Aktionen wie der „Nudel-Challenge“ zugunsten der Marburger Tafel am Jahresanfang macht das Tierheim aber auch deutlich, dass sich die Marburger Institutionen und Vereine gegenseitig bei ihrer Arbeit helfen.

Das spektakuläre Happyend der Hündin Stella, die dank der Unterstützung des Tierheims mit einem speziellen Laufwagen im wörtlichen Sinne wieder „auf die Beine kam“ und ein schönes Zuhause gefunden hat, zeigt :Es lohnt sich für Das Marburger Tierheim und seine Schützlinge zu engagieren!

2015

Akteure der Nudel-Challence Tierheim für Tafel, 1, Foto Rainer Kieselbach Vernissage Mensch und Tier 1.12.2015,12, Foto Rainer Kieselbach Vernissage Mensch und Tier 1.12.2015,8, Foto Rainer Kieselbach Stella im neuen Familienkreis, Foto Joachim Strorch Sommerfestimpressionen 2015,73, Foto Rainer Kieselbach Sommerfestimpressionen 2015,50, Foto Rainer Kieselbach
Scheck für guten Zweck- SWMR, 5.8.2015, Foto Rainer Kieselbach Mensch & Tier, VOBA 2-2016 Foto Strunkelt Mensch & Tier, VOBA 2-2016 -2- , Foto Rainer Kieselbach Christian Prölß vom Förderverein an der Flex, Foto Tierheim Feuerwehr-Tierheimkalender 2015 -4-, Foto Rainer Kieselbach

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2016 war ein aufregendes und anstrengendes Jahr für unser Tierheim.

Dabei fing es erst einmal sehr harmonisch und positiv an: Zunächst im Beratungszentrum BIP und anschließend in der Volksbank Mittelhessen zeigten wir mit sehr guter Resonanz eine Fotoausstellung „Mensch und Tier“, bei der vermittelte Schützlinge und ihre neuen Herrchen und Frauchen im Blickpunkt standen. Es gab auch wieder eine Foto-Aktion „Glückskinder“.

Mit Dr. Gerhard Möller verloren wir leider im März einen langjährigen und engagierten Mitstreiter der Aufbauzeit unseres Tierheims. Die Geschäftsführung des Tierheims ging an die bisherige Stellvertreterin Stefanie Hecklinger.
Zu unseren ungewöhnlichen Tiergästen gehörte auch ein verletzter Lahn-Schwan, den uns die Feuerwehr zum Aufpäppeln brachte. Mit unserem treuen Tierheim-Sponsor und -Freund Hans Jürgen Schneider freuten wir uns über die Verleihung des Hessischen Verdienstordens an ihn.

Und dann wurde es ernst: Ab Ende Juli mussten wir unser Tierheim wegen eines infektiösen Katzenpilzes für drei Monate für die Aufnahme und Vermittlung schließen und auch unser traditionelles Sommerfest daher absagen. Mit erheblichem finanziellen, tierärztlichen und enormem zusätzlichem Arbeitsaufwand unseres Teams an Hygiene- und Betreuungsarbeit für die betroffenen Tiere konnte dann Ende Oktober wieder der öffentliche Betrieb aufgenommen werden. Über 600 Besucher feierten mit uns dieses Ereignis.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen bei dem Jahresrückblick auch die vielen Spendenaktionen zum Beispiel von Familien und Kindern anstelle von Geburtstagsgeschenken, Jubiläen, Kommunen oder einfach „nur so“, um uns in unserer Arbeit für die Tiere zu unterstützen, Dafür einen ganz ganz herzlichen Dank!!!

Manche komplizierte und kostenintensive Tier-Operation oder gerade die Katzenpilz-Bekämpfung haben uns an den Rand unserer finanziellen Leistungsfähigkeit gebracht und konnte vor allem dank der großherzigen Spenden geschultert werden.

Aber nicht nur finanziell wurden wir auch 2016 wieder tatkräftig unterstützt, auch mit „Muskelkräften“ wie zum Beispiel beim Freiwilligentag 2016 durch Mitarbeiter der Kreisverwaltung, freiwillige Helfer beim Bau eines Hundepools, Pflege unserer Außenanlagen und unserem Dauerprojekt, dem Umbau der Hunde-Zimmer.
Was wären wir insgesamt ohne die zahllosen Ehrenamtlichen? Sie sind unersetzliche Säulen der Tierheim-Arbeit.

Hoffen wir nun gemeinsam mit allen Tierfreunden und Tierfreundinnen auf ein neues Jahr, dass Sie ganz unspektakulär und mit hoffentlich vielen guten Nachrichten über „Glückskinder“, Fortentwicklung unsrer baulichen Arbeiten am Tierheim auf dem Laufenden hier auf unserer Homepage und natürlich auch mit Facebook-News auf dem Laufen hält!

Rainer Kieselbach, Pressesprecher des Tierheims

2016

plakat es-tut-sich-was-hundepool-baugrube eine-waffel-geht-noch alltagsarbeit-im-tierheim-unter-erhoehtem-sicherheitsstandard tierheim-stand-beim-oktoberfest-kaufpark-2016 wiedereroeffnung-tierheim-10-2016
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2017

Es gibt nichts Gutes – außer, man tut es…

Unter diesem Motto von Erich Kästner hat sich das Team des Tierheims Marburg, unterstützt von zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, auch 2017 wieder mit viel Engagement um das Wohl der im Tierheim Marburg untergebrachten Schützlinge gekümmert und stand zudem für vermittelte Tiere mit Rat und Tipps zur Seite.
Im Tierheim selbst wird kontinuierlich an der Verbesserung der räumlich-baulichen Situation für die Unterbringung der Tiere gearbeitet. Das ist eine arbeits- und kostenträchtige Angelegenheit und geht daher oft nur in kleinen Schritten.
Das alles wäre nur schwer umzusetzen, wären da nicht wieder die zahlreichen Spenden von Privatpersonen, Firmen und Institutionen sowie Einnahmen aus Benefiz-Veranstaltungen wie im „Knubbel“, Kleider-Basare, Grillfeste oder dem Aqua-Mar-Flohmarkt gewesen.

Allen ein großes DANKESCHÖN!!!

Auch 2017 starteten wir wieder eine Foto-Aktion zu unseren „Glückskindern“ und gaben so den neuen Herrchen und Frauchen die Möglichkeit, ihre schönsten Fotos von ihren Tieren aus dem Tierheim, die bei ihnen ein neues Zuhause gefunden haben, zu präsentieren.

Es gab 2017 aber auch schlimme Momente wie diesen: Giftköder auf Gassigeh-Strecken: Anwohner in Cappel fürchteten am Jahresanfang um die Gesundheit ihrer Hunde auf den Spazierwegen rund um die Cappeler Gleiche und dem nahen Waldgebiet.

Wir mussten Abschied nehmen von Norbert Weller. Er war Therapeut, Spielkamerad und eine verlässliche Konstante im Leben vieler unserer Schützlinge. Und von Doris Mangold, die über lange Jahre ihre Tierliebe mit dem ehrenamtlichen Engagement für unser Tierheim verbunden hat.

Zu den Jahres-Highlights zählte wieder das Sommerfest des Tierheims Marburg am 27. August. Es herrschte eine sehr entspannte, fast familiäre und fröhliche Atmosphäre.

Wir bedanken uns bei den engagierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Freiwilligen Feuerwehr Marburg Mitte, die eine sehr große Unterstützung dabei waren, unser Gelände für das Sommerfest vorzubereiten sowie beim THW, das unseren Hunde-Pool sowie die Becken für unsere Wasserschildkröten gereinigt hatte.

Das Tierheim bzw. der Verein Tierheim Landkreis Marburg-Biedenkopf e.V. steht seit 2017 unter neuer Leitung:11 Jahre stand Regina Lang an der Spitze des Vereins. Ihre Nachfolge trat Dr. Hermann Uchtmann (Foto rechts) und seine Stellvertreter Dr.Götz Schönherr (Foto links) an.

Und auch das ist „etwas Neues“: Es gibt jetzt eine Kooperation zwischen dem Lebenshilfewerk und dem Tierheim. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sich in einem Kurs mit unterschiedlichen Tierarten und deren Pflege, Bedürfnissen, Haltungsbedingungen usw. beschäftigen und am Ende einen „Haustierführerschein“ erwerben können.

Das Tierheim war natürlich auch wieder auf „Präsentations-Tour“: So gab es einen Tierheim-Stand im Kaufpark Wehrda zum „Oktoberfest“ und wir waren beim „Tag der offenen Tür“ des Baubetriebshofs Stadtallendorf mit einem Informationsstand vertreten.

Außerdem fand im Rahmen der Zusammenarbeit des Tierheims mit dem Ordnungsamt und dem Baubetriebshof von Stadtallendorf eine Informationsveranstaltung des Tierheims statt.
Und am Jahresende haben wir alle gemeinsam im Bürgerhaus Niederweimar das Jahr 2017 in gemütlicher Runde noch einmal Revue passieren lassen.

Es war ein oft anstrengendes, aber erfolgreiches Jahr. Daran wollen wir anknüpfen und auch 2018 uns wieder mit ganzem Herzen für die uns anvertrauten Tiere einsetzen.

Rainer Kieselbach

CHRONIK 2018

„Der Mensch steht nicht in einem Herrschafts-, sondern in einem Verwandtschaftsverhältnis zur Natur“ (Franz von Assisi).

Nicht zu Unrecht wird der Heilige auch als ein Tierschützer der ersten Stunde bezeichnet.

Unser Tierheim, sein hauptamtliches Team, seine zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unseren Tieren verbundene Spenderinnen und Spender, haben auch im zurückliegenden Jahr dafür gesorgt, dass zahlreichen Tieren in Not ganz im Sinne von Franz von Assisi Hilfe zuteil wurde.

Über 650 Hunde, Katzen, Kleintiere aller Art fanden in unserem Tierheim Aufnahme, wurden tierärztlich versorgt, gepflegt und bekamen die mindestens genauso wichtige menschliche Zuwendung.
Dabei kamen wir oft auch an unsere Leistungsgrenzen, aber irgendwie haben wir haben es immer geschafft. Und wenn regelmäßig aus Tierheim-Tieren „Glückskinder“ wurden, also Tiere ein neues Zuhause fanden, war dies die beste Motivation.
Lassen wir also das Tierheim-Jahr 2018 Revue passieren – wobei dies natürlich nur stichpunktartig geschehen kann.


Auch 2018 hatten wir das Glück, regelmäßig beim hr-Fernsehen in der beliebten Sendung „Hallo Hessen“ Schützlinge aus unserem Tierheim vorstellen zu dürfen. Die Vermittlungs-Resonanz nach den Ausstrahlungen zeigt, wie wichtig diese Präsentation für uns ist.


Im Februar waren wir wieder, unterstützt vom DBM Marburg, im Cappeler Feld zur Mülleinsammelaktion unterwegs. Auch wir waren erstaunt, was da so alles wild abgelagert wird.

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Im März wurde es dann stressig: 24 teils kranke und vernachlässigte Chihuahuas kamen zu uns aus einer Haltung von über 80 Tieren, die zwischen den Tierheimen Gießen, Alsfeld und Marburg aufgeteilt wurden. Die Katzenbabyrettung Mittelhessen sprang mit „artfremden“ Pflegestellen für tragende Hündinnen ein. Nach auch finanziell aufwändiger tierärztlicher Betreuung und intensiver Zuwendung konnten im Laufe des Jahres alle von ihnen vermittelt werden.


Als ein „Türöffner“ hat sich unser neues Angebot von Besuchen in Alten- und Pflegeheimen wie dem Altenheim St. Elisabeth erwiesen, bei denen unsere vierbeinigen Mit-Besucher von den Heimbewohnerinnen und -bewohnern freudig begrüßt werden und der Kontakt mit den Tieren sie zur Aktivität ermuntert.

Zu den alljährlichen Aktionen gehörte auch 2018 wieder der „Glückskinder-Fotowettbewerb“. Die neuen Herrchen und Frauchen haben mit Fotos und Geschichten aus dem Zuhause der ehemaligen Tierheim-Tiere eindrucksvoll bestätigt, dass unsere Tiere nun in guten Händen sind. Erstplatzierte war die blinde Hündin Celia, die in ihrem neuen Zuhause wahrlich aufgeblüht ist.


Der Sommer ist natürlich Zeit der Sommerfeste: Sowohl beim Sommerfest der Katzenbabyrettung Mittelhessen eV., dem „kleinen Sommerfest“ beim expert Medialand und natürlich unserem eigenen Tierheim-Sommerfest trafen sich zahlreichen Tierfreunde zum Gedankenaustausch bei leckeren Speisen und Getränken, Aktionen sowie Informationen. Und wenn am Ende das ein oder andere Tierheim-Tier auch noch bei dieser Gelegenheit ein neues Zuhause gefunden hat – umso besser!


Bei unserem von nun an vierteljährlichen Haustier-Flohmarkt fanden zahlreiche Gegenstände rund ums Thema Tierhaltung wieder guten Absatz, der Erlös kommt ganz und gar der Versorgung der Tierheim-Tiere zugute, somit konnten Tierfreunde ihren eigenen Stubentigern und Fellnasen und den Tierheim-Schützlingen etwas Gutes tun!


Stellvertretend für zahlreiche kleine und größere Zuwendungen – ohne die unser Tierheim seine Arbeit nur schwerlich finanzieren könnte – sollen die 1.000 Euro aus Lotto-Fördermitteln stehen, die wir im Herbst aus dem Hessischen Finanzministerium erhielten. An dieser Stelle nochmals allen Unterstützerinnen und Unterstützern ein herzliches DANKESCHÖN!


Nachdem unsere bisherige Geschäftsführerin Stefanie Hecklinger krankheitsbedingt von ihrer Stelle ausscheiden musste, freuen wir uns, mit Maresi Wagner eine kompetente Nachfolgerin zu haben, die ja bereits im Tierheim-Team mitarbeitete.

Das Jahr 2019 hat ja schon wieder begonnen und vor uns steht eine große Herausforderung: Die Mitgliederversammlung hat die dringend notwendige Aufstockung des Tierheim-Gebäudes beschlossen, um das Tierheim durch eine moderne Katzenquarantäne-Station und Sozialräume zu erweitern. Damit ist der Startschuss für eine Menge Arbeit gefallen.

Gehen wir also weiter mit Elan und Freude ans Werk!
Rainer Kieselbach

Weiterführende Links:

Zur Person – Regina Linda (klick)
Zur Person – Renate Möller (klick)

Förderverein Tierheim Cappel e.V.

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