„Gassigeher“ macht Hunde glücklich

Wenn er kommt, hebt großes Schwanzwedeln an im Tierheim Cappel – Lukas Hübner ist ein „Gassigeher“.

Gassigeher-macht-Hunde-gluecklich_Footo_Heike_DoehnMarburg. Lukas Hübner schlägt mit seiner Tätigkeit mehrere Fliegen mit einer Klappe: Er kann sich mit Hunden beschäftigen, ohne selbst einen zu halten, er kann durch große Gassi-Runden seine Fitness verbessern – und er macht Vierbeiner glücklich.
Der Medizinstudent im vierten Semester ist schon immer tierlieb gewesen: „Ich hatte immer Hunde und Katzen, und auch jetzt habe ich eigentlich einen Hund, aber der lebt bei meinen Eltern“, erzählt er.

Ein Ausgleich zum stressigen Studium

Im Medizinstudium hat er aber keine Zeit für ein Haustier, „ich bin manchmal zehn Stunden an der Uni.“
Das vorige Wintersemester sei stressig gewesen, für Sport und Bewegung habe er keine Zeit gehabt. Deshalb habe er einen Ausgleich gesucht.
„Da bin ich kurz vor Ostern einfach zum Tierheim gegangen und habe gesagt: ,Hallo, hier bin ich‘.“
Und wurde mit offenen Armen aufgenommen, denn das Tierheim-Team sucht immer Menschen, die regelmäßig mit den Hunden spazieren gehen – aktuell sind es etwa 30. Wobei Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit sehr wichtig sind: „Es bringt nichts, wenn man nur einmal im Monat mal vorbeikommt“, sagt Lukas Hübner.
Ein tolles Gefühl, wenn ein Hund vermittelt wird

Idealerweise hat jeder Gassi-geher „seinen“ Hund, mit dem er immer wieder unterwegs ist. Hundeerfahrung braucht man nicht, wer noch unsicher ist, bekommt einen „einfachen“ Hund. „Es gibt auch einige ältere Damen, die gehen ganz regelmäßig ihre Runden“, sagt Hübner.

Der Medizinstudent hat mit schwierigen Tieren begonnen: vier extrem eingeschüchterte Hunde, die keinen Kontakt zum Menschen gewohnt waren. „Da habe ich mich erst einmal acht Tage lang mit einem Buch in den Zwinger gesetzt und abgewartet“, erinnert er sich. Am zweiten Tag sei der erste Hund auf ihn zugekommen, und inzwischen sind alle zutraulich und gehen sonntags eifrig in die Hundeschule.

Der erste ist sogar schon vermittelt – ein tolles Gefühl für den Gassigeher, auch wenn der Abschied immer ein bisschen traurig ist.
„Man baut schon eine Bindung auf zu den Tieren“, sagt er. Aber natürlich weiß er, dass das Leben im Tierheim für seine Schützlinge immer Stress bedeutet und jede Vermittlung ein Grund zur Freude ist.

Auch aktuell kümmert sich Lukas Hübner um einen „Problemfall“. Sein Namensvetter Lukas ist ein französischer Jagdhund, der nicht ganz einfach im Umgang ist. „Er ist extrem emotional“, sagt Hübner. Nachdem er nach einer Vermittlung von den neuen Besitzern wieder zurück ins Tierheim gebracht worden war, wurde er krank und hat immer noch Gesundheitsprobleme. Wenn „sein“ Gassigeher zu ihm kommt, ist davon aber nichts zu merken.

Das temperamentvolle Tier ist sichtlich glücklich über den Besuch. Und Lukas Hübner kommt mehrfach in der Woche, wenn es sein zeitaufwendiges Studium zulässt.

Jeder Spaziergang ist für die Tiere eine Höhepunkt

Viele Gassigeher machen irgendwann den Schritt zum Hundebesitzer und nehmen einen der heimatlosen Gesellen mit nach Hause. Aber auch wer das nicht kann, ist mehr als willkommen: „Die Tiere sitzen 24 Stunden hier und können nichts erleben – da ist jeder Spaziergang ein Höhepunkt des Tages“, sagt Lukas Hübner.

von Heike Döhn | Erschienen in der Oberhessischen Presse, 10.09.2014

Auf der Suche nach neuen Freunden

Unter dem Motto „Tier-Friends & Family“ lud am Sonntag das Tierheim zum Sommerfest mit Hundeshow, Tiervorstellung und allerlei Informationsmöglichkeiten.

Hunde und ihre Besitzer nahmen beim Tierheimfest mit großer Freude am Agility-Test teil.  Fotos: Lisa RösserMarburg. Jung und Alt besuchten das Sommerfest des Tierheims, bei dem sich alles um Tier, Freunde und Familie drehte: „Uns geht es nämlich nicht nur um das Tier an sich, sondern auch darum, dass es Freunde und jedes Tier auch eine Familie findet“, erklärte Tierheim-Leiter Robert Neureuther das Motto des Fests.

Viele Besucher nahmen an der Tombola teil, bei der es attraktive Preise zu gewinnen gab, und besichtigten die Informationsstände rund ums Thema Tierschutz und Tierhaltung. Zudem gab es ein abwechslungsreiches Programm.

Die THW-Hundestaffel demonstrierte das Zusammenspiel von Mensch und Hund bei der Rettung von Verunglückten. Das Tierheim stellte einige Hunde vor, die auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind, und schließlich durften einige Vierbeiner – sowohl Heimtiere als auch Privattiere mit ihren Herrchen – ihr Können bei einem Hundewettbewerb mit Agilitätsschwerpunkt beweisen.

„Gassi-Geher“ und „Katzenschmuser“ gefragt

Besonderes Anliegen bei der Sammlung von Spenden war dabei die Renovierung des Hundehauses, das schon seit einiger Zeit das Herzstück der Verbesserungsbemühungen darstellt. Stolz führte Neureuther beim Sommerfest bereits einen umgebauten Zwinger vor. „Man sieht sofort: Der Hund hat hier doppelt so viel Platz, und durch die Schalldämmung ist es auch viel ruhiger, was weniger Stress für das Tier bedeutet“, erklärte er.
Aber nicht nur für Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes sind diese Neuerungen eine wichtige Verbesserung. „Der Hund hat hier eine viel wohnlichere Atmosphäre und kann sich leichter auf ein neues Zuhause einstellen, was es auch für die Pfleger leichter macht, zu erkennen, wie der Hund sich sozial verhält“, so Neureuther.

„Es ist uns wichtig, die Tiere schnell zu vermitteln, und das geht am besten in so einer Zimmeratmosphäre.“ 20000 Euro hat der Umbau dieses ersten Zwingers gekostet – die Tür, so hofft Neureuther, ließe sich vielleicht mit den Einnahmen des Festes finanzieren.

Das Fest sei zwar gut besucht, so Neureuther, jedoch nicht so gut wie im Vorjahr. „Ich habe bis jetzt vielleicht so 2000 Leute gesehen, das sind definitiv weniger Leute als im vergangenen Jahr.“ Dabei schwingt auch eine gewisse Besorgnis darüber mit, ob das Tierheim genügend Spenden zusammenbekommt. „Es ist lobenswert, wie viel Unterstützung wir erfahren durften, von Helfern, aber auch Sponsoren. Und nun hoffen wir auf die Unterstützung aller Bürger“, appellierte der Heimleiter. Denn Fachpersonal, Futter und ärztliche Betreuung der Tiere sind teuer, Vermittlungen decken die Kosten nicht. „Wir sind das Tierheim des gesamten Landkreises Marburg-Biedenkopf und ich hoffe, die Leute sehen den Bedarf – wenn jeder nur einen Euro spendet, dann könnten wir schon umbauen“, sagte Neureuther hoffend. Aber auch ehrenamtliche „Gassi-Geher“ und „Katzenschmuser“ sind nach wie vor gefragt.

von Lisa Rösser

Quelle: Oberhessische Presse

Impressionen Sommerfest 2014

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Aufnahmen von R. Kieselbach

(Bilder anklicken um sie in voller Größe zu sehen!)

Sicher ist sicher

Die Firma Watch your Pet hat dem Tierheim Cappel kostenlos ein Überwachungssystem mit zwei Kameras installiert, das nun dank Infrarot auch nachts das Areal überwacht.

Weitere Infos dazu unter www.watchyourpet.de

Aber nicht nur dem Schutz der Tiere sollte Ihre Aufmerksamkeit gelten:

Da die Einbrüche in Wohnungen, Häusern und Garagen zunimmt, haben wir Wege gefunden, wie man mehr Sicherheit im privaten Bereich realisieren kann. Mit einem Webcam-Überwachungs-System können Sie mit minimalen Kosten jederzeit mit Ihrem Smartphone, i-Phone oder PC schauen, ob bei ihnen zu Hause alles in Ordnung ist. Auch die Absicherung von Ferienwohnungen und Wohnwagen auf Stellplätzen ohne Internetanschluss, ist mit dem System überwachbar.

Weitere Informationen finden Sie unter www.webcam-ueberwachung.de

Einladung zum Sommerfest 2014

„TierFriends & Family“

2014-08-22 12_46_13-A3  Original 2014 Sommerfest.pdf - Adobe Readeram 7.September von 11-17 Uhr erwarten Sie bei uns im Rahmen des Sommerfestes „TierFriends&Family“ spannende Aktionen und ein großes Fressnapf – Gewinnspiel. Unter anderem möchten wir Sie auch zu unserem spektakulären Hundewettbewerb einladen. Unser Tierheim-Förderverein und die Vila Vita Gastronomie- und Handelsgesellschaft möchten Sie ebenfalls bei Kaffee und Kuchen herzlich begrüßen.

Durch das Programm führen Sie:

Dr. Claudia Ludwig / Claudias Tier Vermittlung und Nadine Heuser, die frühere Landesmeisterin Agility A1 small 2004 vom Team der Polizei- und Schutzhunde Sportverein Marburg (PSSV Marburg).

Ob Kinderfest, Live-Musik mit der Band „Starlight“ oder große Tombola, auf unserem Sommerfest ist für Jeden etwas dabei.

Zum Beispiel:
Besichtigung des ersten sanierten Hundezwingers, Tiere gekonnt fotografisch in Szene gesetzt – Tierheim-Fotografin Christine Hemlep gibt Tipps, Informationsstände der Katzenbabyrettung Mittelhessen sowie des Tierheimes Cappel. Aktionen wie Longieren mit der Hundeschule Anna Lange und Anti-Giftködertraining mit der Hundeschule – Lahntal Judith Dresselmann. Die Mobile Tierphysiotherapiepraxis Jeannine Dehl steht mit Rat und Tat zur Seite. und viele weitere Attraktionen.

Die Einnahmen des Sommerfestes gehen in die Fortführung der Hundehaus-Sanierung.

Wir freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch!


Downloads

Das Programm (klick)

Anmeldung zum Hundewettbewerb (klick)

Zahl der Exoten im Tierheim wächst

Ein bisschen ist sie eine Art „Hundeflüsterin“ – Stefanie Hecklinger ist im Marburger Tierheim für die Hunde zuständig und weiß genau, wie sie mit den teilweise aggressiven oder ängstlichen Tieren umgehen muss.

2014-09-03 09_19_52-OP Bericht Steffi.PDF - Adobe ReaderCappel. Eigentlich ist die 26-Jährige gelernte Tierarzthelferin, aber diese Ausbildung war nur zweite Wahl – sie wollte immer ins Tierheim. Seit zwei Jahren ist sie nun da, wo sie immer hinwollte und hat sich intensiv in das Thema Verhaltenstherapie eingearbeitet.

Das ist auch notwendig, denn viele Hunde, die im Tierheim landen, haben einiges hinter sich oder sind nie wirklich erzogen worden. Deshalb unternimmt sie die ersten Gassi-Gänge persönlich mit den Tieren, um sie einschätzen zu können. Mancher Hund ist nicht vermittelbar, bis er die Grundzüge des Umgangs mit dem Menschen und anderen Hunden gelernt hat. Dabei helfen auch die ehrenamtlichen „Gassigeher“, die mit den Tieren spazierengehen und sich mit ihnen beschäftigen.
Von Sorgenkindern und Problemfällen

„Wenn so ein Tier, dass vielleicht aggressiv oder total ängstlich war, vermittelt werden kann, dann freut man sich ganz besonders“, sagt die junge Frau. Zwei Sorgenkinder hat sie selbst aufgenommen: Die Border-Collie-Hündin Lise, die wegen Überforderung abgegeben wurde, die immer wieder zubiss und mehrfach von neuen Besitzern zurückgebracht wurde, weil keiner mit ihr zurechtkam. Lise lebt jetzt bei Stefanie Hecklinger und wenn man sieht, wie sie ihrem Frauchen aufs Wort gehorcht, kann man ihre Vorgeschichte kaum glauben.

Auch Schäferhund-Husky-Mix Sam ist ein Problemfall. Der zehnjährige Rüde hat auch schon einmal zugebissen, ist seither als „gefährlicher Hund“ eingestuft und kostet deshalb 800 Euro Steuern im Jahr – für viele ein Grund, ihn nicht zu wollen. Der auf einem Auge blinde Hund darf jeden Abend mit zu Stefanie Hecklinger nach Hause, um dem Tierheim-Stress mal eine Zeit lang zu entgehen. Doch auch wenn sie an ihm hängt, würde sie sich trotzdem über eine Vermittlung freuen: „Die Tage im Tierheim sind für Sam einfach zu anstrengend, er bräuchte ein ruhiges Zuhause.“

Manche Geschichten lassen die Tierfreundin nur schwer wieder los, wie die des Schäferhunds, der mit einem handballgroßen Tumor abgegeben wurde. „Da fragt man sich, wie es ein Mensch bei einem Tier so weit kommen lassen kann.“

„Vor Weihnachten vermitteln wir nicht“

Doch auch wenn die Tierheim-Mitarbeiterin sich über jeden Hund freut, der vermittelt wird, so gibt sie doch keinen spontan mit: „Ich muss jeden Interessenten selber testen.“ Wenn sie den Eindruck gewinne, dass es im Grunde egal ist, welchen Hund man mitnimmt, dann vermittelt sie lieber nicht. „Man sagt das dann durch die Blume, dass gerade kein passendes Tier da ist zum Beispiel.“

Auf der anderen Seite freut sie sich sehr, wenn die neuen Herrchen und Frauchen ihr Fotos vom neuen Zuhause ihrer ehemaligen Schützlinge schicken. Und sie macht sich auch schon mal an Ort und Stelle ein Bild von den neuen Lebensumständen der Vierbeiner.

Auch für die Kleintiere ist Stefanie Hecklinger zuständig, und auch die gibt sie nicht immer heraus: „Vor Weihnachten vermitteln wir grundsätzlich nicht“ – damit der Hase, der unter dem Weihnachtsbaum sitzt, nicht drei Wochen später zurückgebracht wird. „Die Menschen unterschätzen den Pflegeaufwand bei Kleintieren, informieren sich nicht richtig“, sagt Hecklinger. Und so landen Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse und zunehmend auch Exoten wie Schildkröten oder Echsen im Tierheim. Und einmal sogar ein Königspython, der im Wald gefunden wurde und den die Polizei vorbeibrachte. Der lebt jetzt beim Bruder einer anderen Tierpflegerin.

Viel Zeit neben dem Job hat Stefanie Hecklinger nicht, „das hier ist Hobby und Berufung zugleich“. Aber etwas anderes zu machen, das kann sie sich nicht vorstellen.

von Heike Döhn | Quelle: Oberhessische Presse, 30.08.2014

Katzenbabys lieben ihre Freizeitschmuser (OP 16.8.2014)

Katzenbabys_lieben_ihre_Freizeitschmuser_OP_16.8.2014

Ein Traumjob trotz Putzdienst

„Ich mag sie alle“ – auf die Frage nach einem Liebling will sich Valerie Dollerschell nicht festlegen. Die 23-Jährige kümmert sich vor allem um die Katzen und weiß eines genau: dass sie ihren Traumjob macht.

Marburg. Dabei ist ihre Arbeit bestimmt nicht immer so, wie sich ein junges Mädchen die Arbeit mit Tieren erträumen mag. Stundenlanges Kuscheln ist nicht drin, schließlich muss alles picobello sauber sein, vor allem in der Quarantänestation für Katzen, für die Valerie Dollerschell verantwortlich ist. Da geht schon mal der halbe Tag für das Putzen drauf, dazu kommt die lästige Büroarbeit – „man hat nicht so viel Kontakt zu den Tieren wie man sich das vielleicht wünschen würde“, sagt die 23-Jährige.

2013 wurden 270 Katzen aufgenommen

Aber auch diese Arbeit muss getan werden. Das ist der jungen Frau schon in ihrer Ausbildung zur Tierpflegerin klargeworden – und im Umgang mit den eigenen Tieren, die sie seit ihrer Kindheit begleiten: „Ich reite seit 18 Jahren, da weiß man, wie viel Pflege dahinter steckt.“Doch auch wenn sie nicht jede Minute mit den Tieren verbringen kann, ist sie sich sicher, dass ihre Arbeit einen Sinn hat, vor allem, wenn wieder ein herrenloser Stubentiger vermittelt werden kann.

Das passiert zum Glück ziemlich oft, ist aber auch dringend nötig, denn beispielsweise im Vorjahr wurden 270 Katzen im Tierheim aufgenommen. „Zum Glück gibt es Menschen, die nehmen extra kranke oder alte Katzen auf, damit die noch ein schönes Leben haben“, erzählt die Tierpflegerin.

Andererseits gebe es auch Leute, die ihre Katzen aus sehr eigenartigen Gründen loswerden wollen: „Einmal haben welche gesagt, ,die haart so doll‘, da muss man sich schon beherrschen, nichts dazu zu sagen.“

Andere Katzen kommen ins Tierheim, weil die Besitzer keine Zeit mehr haben oder wenn ein Baby geboren wird und die Katze damit nicht zurecht kommt und unsauber wird. Viele Katzen sind Fundtiere, „und die meisten nicht gechipt und nicht tätowiert – man versteht es nicht“.

Manche „Ladenhüter“ sind schwer vermittelbar

Zunächst kommen alle Katzen zu Valerie Dollerschell in Quarantäne, damit sie die anderen mit eventuellen Krankheiten nicht anstecken. Schnupfen und Pilze sind häufig, es gab auch schon Fälle von Katzen-AIDS. Ob es einer Katze gut geht, das sieht die Tierpflegerin auf Anhieb, „dafür bekommt man mit der Zeit ein Auge“. Auch was für einen Charakter eine Katze hat, sieht sie sehr schnell.

Die meisten ihrer Schützlinge können nach zwei Wochen zu den Artgenossen in den Auslauf und auf neue Besitzer warten. Manche „Sorgenkinder“ länger als andere: „Kathrinchen ist schon lange hier, sie ist auch schon 16 Jahre alt und ist ziemlich eigen“, erzählt die Katzen-Mama. Und Shiva lebt schon vier Jahre im Tierheim, weil sie so scheu ist und sich immer versteckt, wenn Besucher kommen.

Oft landen solche Problemfälle dann zu Hause bei den Mitarbeitern des Tierheims, die sich der „Ladenhüter“ annehmen. Valerie Dollerschell hat bereits zwei Hunde, Ratten und Meerschweinchen, eine Katze fehlt – noch – in der Menagerie.

„An manche Tiere hängt man sein Herz besonders“, erzählt die 23-Jährige. Zum Beispiel an die Kätzchen, die sie mit der Hand aufgezogen hat, weil die Mutter nicht genug Milch hatte. „Aber ich freue mich trotzdem immer, wenn die Tiere vermittelt werden.“

Auch wenn der Job manchmal stressig ist, so kann sie sich keinen anderen mehr vorstellen. Mit den Tieren umgehen, das kann sie einfach besser als alles andere. „Meine Schwester ist Krankenpflegerin, dafür hätte ich nicht die Geduld.“ Mit den Tieren hat sie die immer, wendet sich beim Besuch der Gehege jedem einzelnen zu, kennt alle beim Namen und hat für jedes eine Schmuseeinheit – es sind halt alles ihre Lieblinge.

von Heike Döhn

Quelle: http://www.op-marburg.de/Lokales/Marburg/Ein-Traumjob-trotz-Putzdienst

Sommerfest im Tierheim am 07.09.2014

Auch in diesem Jahr findet unsere jährliche Tombola auf dem Sommerfest des Tierheims am 07.09.2014 statt

Sirko (5)Dieses Jahr geht der Erlös zu Gunsten an das Hundehaus-Projektes des Tierheim Cappel in Marburg.

Hierfür benötigen wir noch Tombolapreise (Gutscheine, Sachspenden usw.). Es wäre erfreulich, wenn Sie uns hierbei unterstützen könnten. Damit unsere Hunde schnellst möglich in ihre neuen Hundezimmer umziehen können.

Was wäre das Tierheim Cappel in Marburg ohne unsere Sponsoren? Ein großer DANK an alle Sponsoren für Ihre Hilfsbereitschaft.

Sollten Sie noch Fragen an uns haben, stehe ich Ihnen persönlich unter der oben genannten Telefonnummer Montag und Mittwoch von 15 bis 17 Uhr und Freitag bis Sonntag von 15 bis 17 Uhr zur Verfügung. Oder Sie schreiben uns einfach eine Mail mit dem Betreff „Tombolapreise Hundehaus“ an die tierheim@marburg.de oder robert.neureuther@marburg.de

Mit freundlichen Grüßen

Regina Linda
1. Vorsitzende
Robert J. Neureuther
Geschäftsführer & Tierheimleiter
Stefanie Hecklinger
stellv. Tierheimleiterin

Sydney bei Gassi TV

Beim Sommerfest „Pitbulls, Staffs und Co.“ 2014 in Büdingen wurde unsere Sydney entdeckt und direkt beim GassiTV vorgestellt.

Hier gelang ihr zum Tierportrait: http://gassi-tv.de/Tierportrait/Sidney-ThMarburg (klick)