Hallo, i bims: Flori, the cat formerly known as Kobold
Nach einer etwas längeren Zeit als Streuner und drei Wochen im Marburger Tierheim habe ich das Angebot angenommen, mich einem Menschenrudel anzuschließen. Am Anfang waren meine Menschen manchmal noch etwas traurig, weil mein Vorgängerhauskater gestorben war, und weinten ab und zu in mein Fell. Jetzt tun sie das nur noch aus (Wiedersehens-)Freude, etwa wenn ich nach einer rauschenden Silvesternacht in Freiheit zu ihnen zurückkehre oder ihnen einen neuen Zaubertrick („Wie überwinde ich lautlos sämtliche Sicherheitsvorkehrungen, die mich von Silvesterpartys mit der wildlebenden Katze in Omas Schuppen abhalten sollen?“) vorgeführt habe. Dass sie mich gelegentlich aus Versehen mit dem Namen ihres alten Katers riefen, habe ich ihnen großzügig nachgesehen.
Mit meiner Familie pendele ich übrigens regelmäßig zwischen zwei mehrere hundert Kilometer voneinander entfernt liegenden Revieren hin und her. Klappt gut: Der Überraschungseffekt meines Auftauchens kommt mir bei der Kontrolle der jeweiligen Mäusepopulation definitiv sehr zupass.
Ebenso wie mein im Wachstum befindliches pubertierendes Menschenpendant im Familienrudel kann ich unglaubliche Mengen an hochwertigstem Nassfutter verdrücken. Außerdem liebe ich es, ausgiebig mit Kreiseln (Auftritt im Waggonhallen-Varieté anvisiert) und Golfbällen (mein Handicap ist bereits konkurrenzlos) zu spielen und sie anschließend verschwinden zu lassen.
Mein Leben als Haus- und Familienkater mit uneingeschränktem Freigang bei ansprechender Verköstigung und unterhaltsamem Reiseprogramm genieße ich sehr, ebenso wie die Nähe zu den Menschen meines Vertrauens: Sie sagen, dass ich innerhalb weniger Wochen vom sehr scheuen Streunerkater zum heiteren und absolut lieben Kuschelkater geworden bin, der sich die allermeiste Zeit in unmittelbarer Nähe seiner Menschen aufhält, ununterbrochen schnurren kann und sofort kommt, wenn er hört, dass er gerufen wird (und zwar auch dann, wenn er gerade keinen Hunger hat – meinen sie).
Die Liebe, die mir entgegengebracht wird, gebe ich gerne auf rührende und ganz persönliche Weise vielfach zurück. Wir sind alle sehr glücklich miteinander und freuen uns jeden Tag, dass wir zusammen sind. Das hat auch schon ein Typ namens Rilke ganz richtig bekundet:
„Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe, ich schwör’s euch!“
Also: Läuft bei mir und meinem Rudel. Selfie anbei.
Danke, liebes Tierheim-Team, für die immer sehr freundliche und einfühlsame Kommunikation mit meinen Menschen und den so lieben und respektvollen wie professionellen Umgang mit mir und den anderen Tieren!
Herzlichst grüßt Flori mit Familie
(Bilder anklicken um sie in voller Größe zu sehen!)
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